Der erste Tag in Südafrika hat mit einer kleinen Rundfahrt begonnen. Zuerst ging es in den Hafen von Hout Bay. Die Hafenanlage war in die Jahre gekommen. Viele Ruinen dort, wo früher gefangener Fisch weiter verarbeitet wurde. Vielleicht wird dort alles zurück gebaut und Neues nimmt den alten Platz ein.
Die Frühschicht ging wohl gerade nach Hause. Der Fang der nächtlichen Fischerei war verarbeitet und die Arbeit getan.
Wir nutzten einen Parkplatz im bewachten Bereich. An der Kaimauer war eine große Robbe zu sehen. Das mussten wir uns ansehen.
Kaum hatten wir die ersten Fotos und Videos geschossen, wurde eine Gruppe Einheimischer auf uns aufmerksam. Das Prozedere kannte der Opa von früher: die Robbe wird mit Futter an Land gelockt und eine kleine Show setzt ein. Dafür erwartete man früher ein kleines Trinkgeld.
Mit Abfällen aus der Fischverarbeitung brachten sie "Chappi", wie sie die Robbe nannten, an uns heran. Sie ermutigten uns, auf Tuchfühlung mit diesem schon imposanten Tier zu gehen. Chappi war handzahm, im Gegensatz zu anderen Robben hier. Für Yve und Noah war das schon beeindruckend.
Der Opa nahm einen kleinen Obolus aus der Reisekasse und entlohnte den Mann mit den Fischabfällen. Der fing sofort an, nachzuverhandeln. Keine Chance beim Opa. Dann wandte er sich an Yve und Oma Uschi. Er wollte von jedem 50 Rand, weil wir alle Fotos gemacht hatten. Glücklicher Weise blieben auch sie hart. Die zehn Rand vom Opa waren genug.
Es gab noch eine kurze Diskussion zwischen ihm und dem Opa. Dann war Ruhe. Früher war das schöner. Wahrscheinlich konnten sie sich bei vielen Touristen mit dieser Masche behaupten, aber nicht bei uns.
Danach besichtigten wir die Hafenanlage. Der Opa war enttäuscht, wie sehr hier alles herunter gekommen war.
Also schnell weg hier. Mit unserem Bus "Enzokuhle" ging es auf den Chapmans Peak. Das ist eine tolle und gepflegte Küstenstraße mit Blick aufs Meer. Dieser Abschnitt ging nicht lang, ist aber ein Must Do. Einige Werbefilme, speziell für Autos, wurden hier gedreht.
In Muizenberg wurden noch die berühmten bunten Strandhäuser besucht. Weil Noah eingeschlafen war, blieb er mit Opa im klimatisierten Bus und Oma mit Tochter nutzten die Zeit für einen Strandspaziergang.
Danach führte uns die R310 an der Küste lang. Weißer Sand verwandelte die Landschaft in ein Schneeszenario. Doch es war kein Winterszenario, wir hatten plus 30 Grad. Bis nach Somerset West fuhren wir an dem großen Township Khayelitsha vorbei . Es ist eines der größten Townships Südafrikas. Es liegt am Stadtrand von Kapstadt in den Cape Flats. Khayelitsha ist das isiXhosa-Wort für Neue Heimat.
Yve war sehr ergriffen, wie Tausende Menschen auf so engem Raum in kleinen Wellblechhütten leben.
In Somerset West blieben wir nicht lange. Ein gutes Essen im Hussar Grill und eine Einkaufsrunde schlossen unseren Tag ab. Der Service im Hussar Grill war überwältigend. Yve fand nichts rein Veganes auf der Karte. Ihr Wunsch wurde sofort aufgenommen und spontan würde ein vegetarisches Gericht mit neuer Soße in ein veganes Essen verwandelt. Und für diese Umstände wollte man uns noch das Dessert nicht berechnen. So eine Servicebereitschaft gibt es nur in Südafrika.
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Kommentare
Amazing....mir könnte man die letzten cents aus der Tasche knöpfen...die bunten Häuser....eine Postkartenimpression...