Urwald mit Regen

Veröffentlicht am 20. Oktober 2024 um 07:09

Die Nacht war frisch. Wir vermissten eine Unterkunft mit einem Kaminofen. Die Temperaturen waren gefallen und es regnete. Glücklicherweise gab es einen kleinen Heizlüfter. Der Opa war wieder als Erstes wach und heizte damit den Gemeinschaftsraum fürs Frühstück.

Nach dem Frühstück ging es im Regen zur Laundry, die Wäsche abholen. Tipp für Südafrikareisende: nehmt nicht zuviel Wäsche mit. Die Wäschereien hier sind auf Zack und preiswert. Man gibt die Schmutzwäsche morgens ab und kann sie bereits nachmittags abholen. Kosten  etwa um die 200 Rand (10 Euro). Alles sauber gewaschen und gefaltet. Bügeln lassen ist auch möglich.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an einer Apotheke ging es nun zum Tsitsikamma Nationalpark. Der Park mit einer Fläche von fast 30.000 Hektar erstreckt sich über fast 100 Kilometer entlang der Küste zwischen Kap St. Francis und Plettenberg Bay. Die Vegetation ist dort sehr üppig und vielfältig. Der dichte Wald mit seinen alten, bis zu 40 Meter hohen Bäumen, ist einer der letzten Urwälder Südafrikas. Auch hier gibt es tolle Wandermöglichkeiten.

Auf befestigten Wegen und Treppen ging es für uns zur sogenannten Suspension Bridge, einer großen Hängebrücke. Dabei kratzt man nur am Rand an der Vielfalt dieses Urwaldes, bekommt immerhin einen Eindruck, was einem hier auf anderen Wegen erwartet.

Diese Hängebrücke ist fast 80 Meter lang und überspannt die Mündung des Stormsriver mit seiner imposanten Schlucht. Für Yve und Noah war dies ein kleines Highlight. Yve wollte mal wieder ein Haus in diesem tollen Gebiet haben und nicht mehr weg gehen. Es war schön zu sehen, wie sie die Natur dort in sich aufnimmt und sich dafür begeistert.

Auf dem Weg sahen wir auch ein paar Tiere, überwiegend Vögel. Aber auch eine Gruppe Dassies genossen die Sonne, wenn es mal nicht regnete. Dassies gibt es nur in Afrika. Sie werden auch Klipschliefer genannt. Man soll es nicht glauben, die nächsten Verwandten dieser niedlichen Wesen sind Seekühe und Elefanten.

Nach der Tour war es deutlich nach Mittag und alle hatten Hunger. Glücklicherweise fand sich auch ein Restaurant - der Cattle Baron. Diese Restaurantkette war dem Opa bestens vertraut. Zu seiner Freude konnte er die anderen dafür begeistern. Übrigens wurden wir häufiger zu den Preisen in Restaurants gefragt. Das qualitativ hochwertige Essen ist immer liebevoll angerichtet. Für ein Steak zahlt man hier nur einen Bruchteil des Preises, den man von Zuhause gewohnt ist. Ein Chateaubriand würde ich in Deutschland nie bestellen, es kostet dort mindestens 70 Euro. Hier kostet es mit 280 Rand für das 300 Gramm Stück. Das sind umgerechnet etwa 14 Euro. Und man hat hier einen super Service dabei.

Während des Essens setzte der Regen wieder ein und wurde auch ziemlich kräftig. Wir verließen den Park und fuhren wieder zurück. Heute hatten wir den weitesten Punkt der Reise erreicht. Alles was jetzt kommt, ist schon wieder Rückweg.

An der Bloukrans Bridge machten wir keinen Halt, es regnete zu stark. So hat das Schicksal entschieden, dass Opa nicht den höchsten Bungee Sprung, 216 Meter ist die Brücke hoch, unternimmt. Die letzten Tage war es ein Hin und Her, ob er es tut oder nicht.

Der Regen ließ etwas nach, als wir Birds of Eden erreichten und dort einen Rundgang machten. Birds of Eden ist die weltgrößte Freiflugvoliere und auch ein Vogelschutzgebiet. Die Netzkuppel wurde über 2,3 Hektar des einheimischen Waldes errichtet und ragt bis zu 55 Metern über dem Boden. Der Rundweg mit einer Länge von über einem Kilometer ermöglichte uns, die Vögel auf allen Ebenen der Voliere beobachten.

Tatsächlich hielt das Netz auch etwas von dem Regen ab. Auf unserem Rundgang sahen wir neben zahlreichen Vögeln auch einige Afrikanische Zwergantilopen, die immer wieder den Weg kreuzten. Sie sind kaum größer als ein Hase. Ein paar Flughunde konnten wir auch entdecken. Sie wirken wie übergroße Vampire.

Für eine weitere Unternehmung reichte die Zeit nicht mehr. In der Unterkunft machten wir einen kleinen Videoabend und schauten uns das ungeschnittene Material der zurückliegenden Tage an.

Die Abreise in eine andere Region stand bevor, nur noch einmal schlafen. Das Ziel ist die Halbwüste Klein Karoo. Obwohl nicht weit weg, hoffen wir auf ein angenehmeres Klima.

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Kommentare

Daniela Leonhards
Vor 2 Monate

Lieber Acor, da bist du sicher froh, dass das Schicksal bzgl. Deines Bungee Jumps entschieden hat ;)))))
Ist irgendwie wie ein Adventskalender Eure Berichte täglich zu lesen. Ich bin immer sehr gespannt. Was versteckt sich wohl morgen hinter dem "Törchen"? Lieben Gruß an alle.