Kap der Guten Hoffnung

Veröffentlicht am 12. Oktober 2024 um 07:06

Cape of Good Hope - das Kap der Guten Hoffnung. Das war heute das Ziel. Sie nannten es "Cabo das Tormentas" (Kap der Stürme), wegen der heftigen Winde und Stürme, die hier herrschten. Später wurde es in "Cabo da Boa Esperança" (Kap der Guten Hoffnung) umbenannt, weil es für die Seefahrer ein Symbol der Hoffnung war.

Wir nutzten den Tag für einen Besuch des Nationalparks "Table Montain National Park". Es war unser erster Nationalpark auf dieser Reise. Zwei Enttäuschungen vorweg - es gab wenig Tiersichtungen und die Preise waren horrend. Der Eintritt war gestaffelt. Einheimische bezahlen deutlich weniger. Wir fühlten uns beim vierfachen Obulus richtig über den Tisch gezogen. Das relavitiert sich etwas, wenn man bedenkt, dass die Kaufkraft unserer Euros hier das vier bis fünffache wie Zuhause haben. Somit ist es ein stückweit auch gerecht.

Wir haben die zahlreichen Wege nicht genutzt sondern sind nur zu den zwei Highlights - dem Fotopunkt am Kap der Guten Hoffnung und danach zum Cape Point - dem altem Leuchtturm der Halbinsel - gefahren.

An diesen beiden Spots ist immer viel los. Insbesondere wenn die großen Reisebusse und die ganzen Kleinbusse ankommen und die Touristengruppen heuschreckanartig einfallen und "ihr" Foto machen wollen. Der Opa war schon ein paarmal dort, so schlimm war es aber noch nie. Total undizipliniert rannten die Leute durchs Bild, hielten keinen Abstand und drängelten. Früher stand man in einer Reihe, wartete geduldig mit Abstand und konnte sein Foto vor der gesamten Tafel schießen. Man half sich gegenseitig, ohne sich zu kennen.

Wir waren froh, wenigstens ein Foto vor halber Tafel hinzubekommen. Eine Frau quängelte dann, weil Yve dem kleinen Noah noch die Bedeutung des Ortes erklärte.

Wir sind dann noch eine Runde hoch zum Parkplatz am Cape Point gefahren. Die letzte Strecke läuft man in der Regel. Das sind wenige hundert Meter bergauf bis zur Spitze. Wir nahmen den Flying Dutchman, eine kleine Bergbahn. Das war natürlich genau Noahs Ding. Oben sind neben dem alten Leuchtturm noch die Cottages der früheren Besatzung zu sehen. Die Aussicht übers Meer war toll. Einige Eidechsen zeigten sich auch. Aber immer noch keine Dassies (Klipschliefer) zu sehen. Da hatte der Opa zu viel versprochen. Aber die kommen noch, dann seht ihr sie auch, zumindest auf Fotos.

Nun machte sich der Hunger bemerkbar. Aus der Erinnerung wußte Opa, dass eine größere Pinguinkolonie nicht weit weg lag. Und dort konnte man früher auch immer gut essen. Also auf zur Boulders Beach bei Simons Town, zeitlich passt das ganz gut.Der Plan war, erst etwas zu essen und dann zu den Pinguinen zu gehen.

Opa hatte da ein Lieblingsrestaurant mit guter Hotelküche. Im Jahr 2015 war er mal dort und der deutsche Rapper Smudo von den Fantastischen Vier mit seiner südafrikanischen Ehefrau war dort ebenfalls eingekehrt und saß am Nebentisch.

Diesmal war das Lokal eine Enttäuschung. Ein gelangweilter Rezeptionist las etwas in einer Zeitung und es war ihm anscheinend egal, ob wir was suchten oder wollten. Auf Nachfrage konnten wir uns einen Tisch aussuchen, Essen gibt es aber nur aus dem Kiosk / Schnellimbiss im Erdgeschoß.

Das sagte uns nicht zu und Pinguine waren nochmal an einem anderen Tag an einem anderen Ort im Programm. Also siegte der Hunger und wir brachen schnell auf.

Auf dem Rückweg machten wir in Scarborough im Camel Rock Restaurant halt. Hier gab es eine gute Küche mit veganen und vegetarischen Gerichten sowie guten Fisch. Auf dem Rückweg zur African Family Farm gerieten wir in den Feierabendverkehr mit all seinen Kuriositäten. Leider konnten wir keine Fotos machen von Menschen, die auf offenen Ladeflächen stehen oder auch oben auf einem Transporter auf Müllsäcken liegen. Da war da noch der Fahrradfahrer, der eine Badewanne als Anhänger umgebaut hatte und hinter sich herzog. Das hätte Opa auch gern fotografiert, aber fahren und fotografieren passt nicht zusammen. Warten wir also auf das nächste kuriose Motiv.

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